b>Aus der Amazon.de-Redaktion Jean Ziegler ist Professor für Soziologie, assoziierter Professor an der Sorbonne und Nationalrat im Parlament der Schweizer Eidgenossenschaft. Bekannt wurde er jedoch vor allem dadurch, daß er sich nicht scheut, in seinen Büchern heiße Eisen anzupacken. Sein Buch,
Die Schweiz, das Gold und die Toten, löste nach seinem Erscheinen 1997 heftige Diskussionen aus, um die Rolle der Schweizer Banken und dem von den Nazis beschlagnahmten Vermögen verfolgter Juden.
Sein neuestes Buch wird garantiert auch für Furore sorgen. Das Thema ist die Ausbreitung der organisierten Kriminalität und ihre Entstehung. Insbesondere geht Jean Ziegler darauf ein, in welchem Maße die Globalisierung, die häufig als naturgegeben betrachtet wird, die Kriminalität begünstigt. Ein weltweiter, ungehemmt ausgelebter Kapitalismus, schreckt zugunsten einer Gewinnmaximierung auch nicht vor unredlichen Machenschaften zurück.
Jean Ziegler gliedert sein Buch in vier Teile. Im ersten Teil legt er für den Leser die theoretischen Grundlagen seiner Betrachtung und in den drei weiteren Teilen untermauert er seinen Standpunkt durch eine überquellende Fülle an Informationen, die er in Zusammenarbeit mit Uwe Mühlhoff weltweit zusammengetragen hat. Er geht auf die italienische Cosa Nostra ein, beschreibt den Osten mit der Russen-Mafia und den unterschiedlichen Organisationen der Tschetschenen, der Polen und der Tschechen. Er beschreibt das Drogenkartell in Südamerika und die Rolle eines afrikanischen Staates wie Nigeria. Aufrüttelnd werden seine Ausführungen, wenn er die Rolle der Banken bei der Finanzierung schildert und die Probleme der Justiz, wenn es um wirksame Verurteilungen geht.
Ein Buch, das durch die umfangreiche Fülle der Fakten und die schlüssige Argumentation des Autors eine Menge Stoff zum Nachdenken bietet. --Manuela Haselberger